Der Lokalmatador hat die Nase vorne

Daniel Müller gewinnt in spannendem Finale die 13. TBB-Open / 31 Teilnehmer

Daniel Steinbrenner und Daniel MüllerDie Zahl 13 war für Lokalmatador Daniel Müller bei den 13. TBB-Open 2007, einem überregionalen Tennisturnier mit bundesweiter Ausschreibung, offenbar eine Glückszahl. Vor rund 300 Zuschauern besiegte der 62. der DTB-Rangliste im Finale den ungesetzten Daniel Steinbrenner vom TC SW Neckarau in zwei Sätzen mit 6:3 und 6:4 und nahm aus den Händen von Turnierleiter Rudi Hauser den Siegerpokal in Empfang. Dabei hatte es tags zuvor nach seinen eigenen Worten fast so ausgesehen, als müsse er nach dem hart erkämpften 7:6, 7:6 im Viertelfinale über den Mazedonier Dimitar Grabuloski vom TC Weiß-Blau Würzburg das Turnier vorzeitig beenden. Von Muskelkrämpfen geplagt rettete sich Müller gegen Grabuloski ins Tie-Break und gewann mit letzter Kraft und etwas Glück. Doch Masseur Willi Sommerkamp aus Impfingen schaffte es dann, den späteren Turniersieger wieder fit zu bekommen.

Als Nummer eins gesetzt hatte Daniel Müller bei 31 Nennungen in der ersten Runde ein Freilos und besiegte dann Maximilian Kuhn vom TC Heuchelhof Würzburg glatt mit 6:2 und 6:1. Im Halbfinale schaffte es auch der an Nummer vier gesetzte Tim Pütz (Eintracht Frankfurt) nicht, Daniel Müller vom Erfolgsweg abzubringen. Tim Putz, der immerhin derzeit Rang 238 der DTB-Rangliste innehat, musste sich mit 3:6 und 5:7 geschlagen geben.

Während Daniel Müller erst am Samstag antreten musste, wurde seinem späteren Finalgegner Daniel Steinbrenner im 32-er-Tableau für Freitag Nicolas Ernst vom TC RW Spaichingen zugelost. Mit 6:2 und 6:1 zog Steinbrenner ohne Probleme in die nächste Runde ein, wo er zunächst zum Bedauern der Tauberbischofsheimer Tennisfreunde Goran Popov vom TC im TSV Tauberbischofsheim mit 6:4 und 6:2 ausschaltete. Danach gewann Steinbrenner überraschend gegen den an Nummer zwei gesetzten Martinez Cabrera vom TV Marburg in zwei hart umkämpften Sätzen mit 6:4 und 7:5. Von diesem Erfolg beflügelt, musste beim Kampf um den Einzug ins Finale auch der an Nummer drei gesetzte Arun Prakash Rajagopalan vom TC Philippsburg nach diesmal drei Sätzen mit 2:6, 6:4 und 2:6 die Segel streichen.

Insgesamt drei Akteure aus der Top-250 der nationalen Tennis-Rangliste mussten sich vorzeitig aus dem Turnier verabschieden; zweifellos auch ein Gütesiegel für den sportlichen Wert der Veranstaltung, bei der Preisgelder und Ranglistenpunkte auf die Sieger warteten.

Das Finale zwischen Müller und Steinbrenner hatte nicht nur ansehnliches Tennis mit guten Ballwechseln zu bieten; zahlreiche Frotzeleien der ehrgeizigen, aber sich ansonsten gut verstehenden Spieler hatten für das amüsierte Publikum zusätzlich Unterhaltungswert. Konnte der im Kader des Erstligisten Mannheim stehende 20-jährige Daniel Müller, der immerhin im Doppel sogar schon einige ATP-Punkte ergattern konnte, den für den Zweitligisten Neckarau startenden Steinbrenner im ersten Satz trotz heftiger Gegenwehr mit 6:3 in Schach halten, wurde es im zweiten Satz trotz einer 3:1-Führung für Müller noch einmal eng. Mit seiner stärksten Waffe, den scharf platzierten und diagonal gespielten Vorhandbällen, schaffte Steinbrenner den 3:3-Ausgleich und führte bei eigenem Aufschlag mit 40:15. Doch jetzt bewies Daniel Müller Nervenstärke, servierte auf einmal wieder erstklassig und ließ sich dann, unterstützt von einer starken Fangemeinde, nicht mehr die Butter vom Brot nehmen.

Viel Lob gab es zu Recht für Rudi Hauser und seinem Organisationsteam, die mit allen Sponsoren und rund 20 Helfern mit diesem traditionellen Pfingstturnier wieder für ein rundum gelungenes Event sorgten. ferö

© Fränkische Nachrichten - 29.05.2007