Torsten Zettelmeier von der Judoabteilung des TSV Tauberbischofsheim ist mit dem Gewinn der Silbermedaille bei den Offenen Deutschen Judoeinzelmeisterschaften der Ü30 eine weitere sportliche Sensation gelungen. Dass ein Tauberbischofsheimer Judoka jemals bei einer offiziellen Deutschen Meisterschaft im Finale stehen würde, das glaubte selbst der jahrzehntelange Trainer Joachim Fels nicht. Aber er wurde durch seinen Schützling eines Besseren belehrt.

Der Deutsche Judo-Bund richtete in Zusammenarbeit mit dem Nordrhein-Westfälischen Ju-do-Verband am vergangenen Wochenende in Bochum die Offenen Deutschen Judo-Einzelmeisterschaften der Ü30 aus. Über 400 Teilnehmer hatten sich angemeldet, gespickt mit ehemaligen Deutschen Meistern, Europameistern, Weltmeistern und auch Bronzemedaillengewinner bei Olympischen Spielen.

Zum dritten Mal versuchte der 32-jährige Tauberbischofsheimer Judoka Torsten Zettelmeier bei diesen Meisterschaften in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm sein Glück.

Titelgewinn im Judokreis Rhein-Neckar-Odenwald setzte er in der Jugend-B erstmals ein Zeichen. In Folge holte er dann noch 10 Mal diesen Titel. Auch ist er zweifacher Badischer Meister, dreifacher Baden-Württembergischer Meister und war auch der erste TSV-Judoka, der 1999 Süddeutscher Vizemeister wurde.

Nach dem Gewinn der Bronzemedaille 2010 bei den Offenen Deutschen und einem siebten Platz bei den Europameisterschaften im gleichen Jahr setzte er nun einen weiteren absoluten Höhepunkt seiner bislang ausgezeichneten Kämpferkarriere.

Gleich im ersten Kampf musste er gegen einen Favoriten. nämlich Jan Bauer aus Nordrhein-Westfalen, den späteren Drittplatzierten, antreten. Diesen ersten Durchgang konnte er zu-nächst sehr ausgeglichen halten und kurz vor Ende der Kampfzeit sich sogar eine kleine Wertung erarbeiten. Diese führte dann am Ende zum ersten Sieg. Mit einem weiteren Sieg erreichte der TSVler das Halbfinale. Hier hieß sein Gegner Tobias Fischer-Wasels, ebenfalls aus Nordrhein-Westfalen. In diesem Durchgang hatte es Zettelmeiner eilig, denn gleich zu Beginn des Kampfes führte eine Kontertechnik zum Sieg, wodurch er das Finale erreicht hatte.

Im Endkampf traf er dann auf den noch aktiven Bundesligakämpfer Dirk Veldboer vom VFL Bochum. An ihn hat der TSV-Danträger keine allzu guten Erinnerungen, denn bei den ver-gangenen Aufeinandertreffen unterlag er jeweils. Im erneuten Duell hatte der TSV-Athlet bis 30 Sekunden vor Ende der Kampfzeit seinen Gegner gut im Griff. Eine kleine Unaufmerksamkeit führte zu einer kleinen Wertung für Veldboer, die der erfahrene Wettkämpfer dann über die Zeit rettete. Torsten Zettelmeier ist damit der erste Tauberbischofsheimer Judoka der bei einer Deutschen Einzelmeisterschaft als Vizemeister heimkehrt.

Für ihn und für seinen Trainer Joachim Fels ging damit endlich ein Traum in Erfüllung, an den man eigentlich gar nicht glauben wollte.