Die Judo-Kämpferin Johanna Schumann (28) vom TSV Tauberbischofsheim hat zum ersten Mal in ihrer langjährigen Karriere die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften in der Gewichtsklasse 70 bis 78 Kilo erreicht.

Trotz ihrer acht Badischen Meistertitel und dem einstigen Start im B-Kader der Deutschen U17-Nationalmannschaft blieb ihr dieser Erfolg stets verwehrt - bis jetzt. Bei den Baden-Württembergischen Landeseinzelmeisterschaften der Frauen in Möckmühl am vergangenen Samstag hat es nun geklappt. Zwar verlor sie zunächst das Halbfinale gegen die bisher amtierenden baden-württembergische Meisterin Melanie Wolf vom VfL Sindelfingen.

In der sogenannten Trostrunde sicherte sich Schumann jedoch gegen Ursula Korner vom SSV Ulm mit einem Arbeitssieg einen der beiden dritten Plätze und qualifizierte sich damit erstmals für die Deutsche Meisterschaft, die am 1. und 2. Dezember in Braunschweig stattfinden wird.

Neben Schumann selbst freute sich ganz besonders Judo-Abteilungsleiter Joachim Fels über diesen Erfolg. "Wenn Sie sich so locker gibt wie bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften, kann sie unter die ersten zehn kommen", prognostiziert ihr Fels ein gutes Ergebnis für den Wettbewerb mit insgesamt 32 Startern.

Bundesliga-Traum vorerst geplatzt

Mit dem Zweitbundesliga-Team des BC Karlsruhe, bei dem die gebürtige Königshöferin mit Zweitstartrecht in der Mannschaft kämpft, musste Johanna Schumann Ende Oktober allerdings eine herbe Niederlage einstecken. Noch vor dem letzten Kampftag lag ihr Team auf dem zweiten Platz - punktgleich mit dem Tabellenersten.

Das war nicht zuletzt ein Verdienst von Johanna Schumann, die dank ihrer vorherigen Erfolge (sie gewann alle ihre Kämpfe) zu einer wesentlichen Stütze der Mannschaft wurde.

Am letzten und entscheidenden Kampftag konnte sie jedoch aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen. Ohne Johanna Schumann im Kader verlor der BC Karlsruhe schließlich mit 2:4 gegen den JC Oberhaid und rutschte damit auf den dritten Tabellenplatz ab

Der Traum von der Rückkehr in die erste Bundesliga, in der Schumann bereits vier Jahre aktiv war, ist damit vorerst geplatzt. Denn nur der Erstplatzierte steigt direkt in die Bundesliga auf. Und auch die Aufstiegsrunde (Relegation) ist ausschließlich dem zweitplatzierten Team vorbehalten. jer

© Fränkische Nachrichten, Donnerstag, 08.11.2012