Torsten Zettelmeier von der Judoabteilung des TSV Tauberbischofsheim schaffte mit dem siebten Platz in der Altersklasse M1 zwar nicht die ganz große Überraschung bei den Europameisterschaften der Senioren in Porec (Kroatien), aber mit dieser Platzierung unter den Besten in Europa war schon mehr erreicht worden, als man überhaupt erwarten konnte.

Über vier Tage lang waren 509 Spitzenathleten aus 33 europäischen Nationen an der Adria bei hochsommerlichen Temperaturen auf der Matte, um sich zu messen. Russland war der große Gewinner mit 32 Goldmedaillen, gefolgt von Italien mit sieben und jeweils vier Goldmedaillen für Deutschland, Frankreich und Österreich. Auch sonst hatten die Kämpfer aus dem ehemaligen Ostblock das Sagen, denn kein Finale und auch kleines Finales, also die Kämpfe um die beiden Bronzemedaillen, war ohne eine Teilnahme aus Russland. Auf sehr hohem Niveau ging es täglich über acht Stunden auf vier Matten zur Sache.

In den vergangenen zwei Monaten hatte sich Torsten Zettelmeier intensiv auf dieses Turnier vorbereitet. Als Test hatte er sich sowohl an der Badischen als auch bei den Baden-Württembergischen Meisterschaften noch Wettkampfpraxis angeeignet. Gut vorbereitet also machte er sich auf den Weg mit dem Auto und seinem Trainer Joachim Fels sowie einem kleinen Fan-Club nach Porec in Kroatien. Es sollten für alle spannende und erfreuliche Tage werden, an die man noch lange denken wird.

Der TSV-Danträger hatte einen sehr schweren Pool in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm erwischt, unter anderem mit den amtierenden russischen und slowenischen Meistern. Gleich im ersten Durchgang gegen den späteren Vizeeuropameister Sergey Bocharov aus Russland zeigte sich, dass man zwar technisch mithalten konnte, aber kräftemäßig doch einiger Nachholbedarf besteht. Nach zwei mittleren Wertungen und einer Haltegrifftechnik kam für den TSVler schon das Aus in der Hauptrunde. In der Trostrunde hatte er Losglück und kam eine Runde weiter. Im Kampf gegen den Italiener Gianni La Piccirella war Zettelmeier wieder in Form und stand danach im Kampf um den Einzug ins kleine Finale. Gegen Marcel Ognjenovic aus Slowenien fand er allerdings kein Mittel, um diesen zu besiegen. Durch eine Kontertechnik musste sich Zettelmeier ein weiteres Mal geschlagen geben.

Mit dem Gewinn des siebten Platzes kann der TSV-Kämpfer trotzdem sehr stolz sein, gehört er jetzt doch zu den zehn Besten in Europa in seiner Altersklasse. Den Titel in der Altersklasse M1 holte sich schon zum zweiten Mal in Folge Erich Ivinger aus Österreich. Neben dem sportlichen Teil gab es auch sehr viele neue Freundschaften, die im kommenden Jahr in Leibnitz (Österreich) wieder aufs Neue aufgefrischt werden sollen.