Über diese Wertschätzung waren die Tauberbischofsheimer wirklich überrascht, aber die TSV’ler sind tatsächlich die ersten deutschen Judokas, die im Bundesstaat Kentucky mit einem ansässigen Verein eine Partnerschaft eingehen. Am Ende des offiziellen Teils begrüßte Erroyl Cheatham, Präsident des Judoverbandes von Kentucky, die Gäste aus dem Taubertal.

Sehr angetan waren die TSV-Judokas als man sich schon nach drei Tagen Anwesenheit auf der Titelseite der Regionalzeitung „The New Standard“ mit Bildern und der Schlagzeile „German Judo team spends time on the mats in Brandenburg“, sowie „Judokas from Deutschland welcomed“ wieder fand.

Nicht genug des Guten, auch in der zweiten Woche des Aufenthalts war man abermals auf der Titelseite der weiteren Regionalzeitung, dem „Messenger“ mit der Schlagzeile „Love Judo brings German here“ angenehm überrascht worden. Hier waren auch die Interviews von einigen TSV – Jugendlichen veröffentlicht worden.
Insgesamt sechs Trainingseinheiten waren in den 12 Tagen zu bewältigen, zum einen im Partnerschafts-Judoclub Toshi-Dojo von Eberhard Kieslich (6.DAN) in Brandenburg, sowie bei Josh Johnson (5.DAN jeweils im Judo und Jujitsu), dem ehemaligen Weltmeister im Jujitsu in Elisabethtown. Eine weitere Trainingseinheit fand in Louisville beim Wakaishu Judo-Club statt unter der Leitung von Erroyl Cheatham (4.DAN), dem Judopräsidenten des Staates Kentucky.

Ein äußerst abwechslungsreiches und hoch interessantes Programm hatten die Gastgeber vorbereitet, das kaum Freiräume lies, aber schließlich war man zum internationalen Judoaustausch gekommen, sowie auch Land und Leute in den Staaten kennen zu lernen.

Der Bundesstaat Kentucky ist bekannt für seine Pferde. Deshalb besuchte man die jährlich im August stattfindende Messe „Kentucky State Fair“ in Louisville. Diese ist zugleich die größte Pferdemesse in den Staaten mit landwirtschaftlicher Erzeugerausstellung. Der Besuch des Rockkonzerts auf dem Messegelände rundete diesen Tag ab. Gespannt waren die TSV-Judokas, als man die Chance bekam erstmals auf der Ranch von Gastgeber Eberhard Kieslich selbst Hand an zu legen, um unter anderem mit dessen Pferden einem Ausritt in die Umgebung zu starten.
Natürlich durfte ein Rundgang in der Hauptstadt Louisville nicht fehlen, sowie die Fahrt mit dem Raddampfer auf dem Ohio und der Besuch des Muhammed Ali Center.

Ein absoluter Höhepunkt war der Tagesausflug in den Holiday World & Splashin Safari Park. Dieser Vergnügungspark in Indiana verfügt neben einer Vielzahl von Wasserattraktionen auch die größte Achterbahn aus Holz. So manchem TSV’ler blieb dabei regelrecht die Spucke weg.

Die unverwechselbare Natur lernte man bei einer Wanderung durch den Ottercreek Park näher kennen, ein Naherholungsgebiet nahe der Hauptstadt mit Camping und Kanufahrt. Im Mammoth Cave National Park befindet sich das längste Höhlensystem der Erde. Über 560 km erforschter Höhlenpassagen können teilweise besichtigt werden und so zog es die Tauberbischofsheimer Judokas für mehrere Stunden unter Tage, um sich diese Einmaligkeit näher zu bringen.

Schon zu Beginn des neuen Partnerschaftsaustausches wurde den Teilnehmern schnell klar, dass der Bundesstaat Kentucky überwiegend von der Landwirtschaft lebt, darum ging man zur Huber-Farm, um sich hier an der Pfirsichernte zu beteiligen. Nach getaner Arbeit konnten die Teilnehmer auch den Vorort angebauten Wein und Cherry kosten. Warum man in vielen Gegenden nur Maisanbau zu sehen bekam, wurde den Tauberanern beim Besuch der ältesten Kentucky Whisky Distillery-Tour bei Maker`s Mark schnell klar.

Der Abschlusstag fand nochmals auf der Ranch von Eberhard Kieslich mit den Judomitgliedern von Brandenburg statt. Die Gastgeber hatten sich so einiges Einfallen lassen wie gemeinsames Grillen, Traktor fahren, Pulldriver, Judo einmal anders und ein großes Lagerfeuer. Hier zeichnete sich Sohn Eric als perfekter Countrysänger aus.

Damit diese Judo-Partnerschaft keine Eintagsfliege bleiben wird, ist für das kommende Jahr ein Gegenbesuch in Tauberbischofsheim geplant.